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Dossier: Burnout

Bei Burn-out handelt es sich um einen neueren Begriff, der erst in den 1970er Jahren vom New Yorker Psychotherapeuten Herbert Freudenberger „erfunden“ und geprägt wurde. Damals wurde dieser Begriff für Menschen gefunden, die unter totaler Erschöpfung inklusive körperlicher Beschwerden, Lustlosigkeit und totaler Überforderung leiden. Allerdings war das Bild von Burn-out bei Weitem nicht so klar, wie es das in der heutigen Zeit ist. So wurde z.B. davon ausgegangen, dass Burn-out in erster Linie nur bei Menschen mit sozialen Berufen auftritt, die ihre Arbeit zu sehr an ihre Psyche heranlassen. Heutzutage ist der Begriff wesentlich weitergefasst und gilt generell für Männer und Frauen, die auf den unterschiedlichsten Ebenen aufgrund diverser Ursachen komplett „ausgebrannt“ sind. Somit steht heute ein zu großes Engagement in keinem direkten Zusammenhang mehr zu einem Burn-out Syndrom.

Unterschiedliche Anzeichen eines Burn-outs

Generell lässt sich sagen, dass für ein Burn-out fast immer die Arbeitsbelastung eine gewichtige Rolle einnimmt. In den meisten Fällen lassen sich die Beschwerden und Folgen eines solchen Syndroms lindern, indem am Arbeitsplatz etwas geändert wird (kürzere Arbeitszeiten, bessere Arbeitsbedingungen).

Die Anzeichen eines Burn-outs können in drei verschiedene Kategorien unterteilt werden:

  1. Verändertes Sozialverhalten: Durch Überforderung bzw. Überlastung leidet das soziale Verhalten der Betroffenen. Dies lässt sich auch nur selten verbergen, da den Kontakten wie Familie, Arbeitskollegen oder Kunden ungewohnte Kälte und Gefühllosigkeit entgegengebracht wird. Speziell Menschen, die im sozialen Bereich tätig sind oder viel Kundenkontakt haben, müssen ggf. auch mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen (Abmahnung, Kündigung etc.) rechnen. Dabei handelt es sich bei diesem sehr distanzierten und oft von Zynismus begleitendem Verhalten in der Regel nur um einen stillen Hilfeschrei. Den Betroffenen fällt mitunter zwar selbst auf, dass diese Verhaltensweisen nicht ihrem gewöhnlichen Naturell entsprechen, jedoch lassen sich diese kaum bis gar nicht steuern. Die weiteren Folgen daraus sind Unzufriedenheit im Job, Pessimismus und Frustration.

  2. Eingeschränkte Leistungsfähigkeit: Ein klares Anzeichen für ein drohendes oder bereits beginnendes Burn-out ist unter anderem eine eingeschränkte Fähigkeit das geforderte Pensum im Arbeitsalltag zu bewältigen. Sowohl für Kollegen wie auch den Chef ist es oft ersichtlich, dass die Leistungsfähigkeit mitunter massiv nachlässt und leidet. Dies zeigt sich etwa durch eine geminderte Konzentrationsfähigkeit, Flüchtigkeitsfehler oder mangelnde Kreativität. Hier droht die Gefahr eines Teufelskreises. Da die Betroffenen in den meisten Fällen auch selbst merken, dass sie unter einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit leiden, werden oft Urlaube gestrichen oder Überstunden geleistet, um der Angst, den Job aufgrund dieser Tatsache zu verlieren, Herr zu werden. In einem solchen Fall setzt dann schnell eine Negativspirale ein und das Burn-out droht zunehmend schlimmer zu werden.

  3. Emotionale Erschöpfung: Jeder Mensch braucht Ruhephasen, in denen er sich erholen und die „Akkus“ neu aufladen kann. In manchen Fällen reichen die freien Tage bzw. die freie Zeit zwischen der Arbeit nicht aus, um wieder ein Level zu erreichen, welches aus psychischer Sicht gesund ist. Hinzu kommt, dass Menschen, die unter emotionaler Erschöpfung leiden, ihr Leben auch in anderen Bereichen nicht mehr so richtig im Griff haben. Dazu zählen z.B. auch soziale Kontakte außerhalb der Arbeit, die oft vernachlässigt werden. Weiter Folgen einer emotionalen Erschöpfung sind auch körperliche Probleme wie z.B. Schlafstörungen, Darmbeschwerden, Niedergeschlagenheit oder Appetitlosigkeit.

Burn-out – Krankheit oder Modeerscheinung?

Dies ist eines der heiß diskutierten Themen der letzten Jahre. Denn immer wieder kommt der Vorwurf auf, dass Burn-out gar keine echte Krankheit sei. Kritiker werden diesbezüglich in ihrer Denkweise und Ansicht bestärkt, dass laut internationaler Klassifikation das Burn-out Syndrom nicht als offizielle Krankheit gilt, sondern nur als spezielle Ausprägung einer anderen Krankheit wie z.B. einer Depression. Trotzdem sind sich zahlreiche Ärzte und Psychologen einig, dass Born-out keine Modeerscheinung ist. Es ist sinnvoll auf seinen eigenen Körper zu hören und mögliche Anzeichen für ein drohendes oder vorhandenes Burn-out ernst zu nehmen.

Arbeitsbelastung

Eine vorübergehende Arbeitsüberforderung zeigt sich unter anderem durch die klassischen Merkmale von Stress wie Nervosität, Schlafstörungen oder Erschöpfung. Solch eine Überforderung ist im Arbeitsalltag nicht ungewöhnlich (ein wichtiges Projekt steht vor dem Ende steht; eine intensive Phase, etwa rund um Weihnachten). In einem solchen Zusammenhang wird nicht von einem Burn-out gesprochen. Ist die Arbeitsüberforderung jedoch von Dauer, z.B. über mehrere Wochen oder Monate und die Symptome werden auch durch freie Tage, Urlaub oder Wochenenden nicht besser, dann besteht die Gefahr eines bevorstehenden oder bereits beginnenden Burn-outs. Weitere Folgen können dann auch körperliche Probleme und Symptome sein.

Burn-out und seine Häufigkeit

Freunde von Statistiken werden mit dem Burn-out an und für sich keine sonderlich große Freude haben. Da es sich im Gegensatz zu anderen Erkrankungen wie z.B. einer Grippe nicht exakt diagnostizieren und feststellen lässt, gibt es auch keine genaue Anzahl an Burn-out Erkrankungen. Allerdings sind psychische Erkrankungen schon seit einigen Jahren generell auf dem Vormarsch: Nach einer Auswertung der DAK (2016) sind psychische Erkrankungen, darunter fällt auch das Burn-out, mit 17,1% an der 2. Stelle der Arbeitsunfähigkeitstage. Ein Grund hierfür ist auch die Dauer der psychischen Erkrankungen. Da es jedoch kein einheitliches Muster für Burn-out gibt und dies auch nicht so in den Krankschreibungen klassifiziert wird, ist eine genaue Erhebung der Erkrankungen unmöglich.

Erkenne ich ein Burn-out frühzeitig?

Generell ist ratsam auf sich und seinen Körper zu hören. Oft sind schon kleine Anzeichen wie unruhige Nächte, zunehmende Nervosität oder Unruhe mögliche Indikatoren für ein drohendes Burn-out. Wer solche Symptome an sich feststellt, sollte sich Gedanken über die möglichen Hintergründe machen. Speziell der Arbeitsalltag, die Arbeitsbedingungen etc. sollten dabei ehrlich und gründlich durchleuchtet werden. Gibt es z.B. bereits nach dem Aufstehen schlechte Gedanken an die Arbeit, fühlt man sich am Arbeitsplatz unter den vorgefundenen Bedingungen nicht wohl? Eines der Probleme von einem beginnenden Burn-out ist sicherlich die Tatsache, dass sich die ersten Anzeichen bei jedem Menschen anders zeigen können. Während die einen z.B. unter mangelnder Konzentration bei der Arbeit und auch im privaten Bereich leiden, äußert sich die Überforderung bei anderen eher in körperlichen Beschwerden wie Kopf- oder Rückenschmerzen. Sollten solche Beschwerden, die sich nicht direkt erklären lassen, auftreten, so ist ein Besuch beim Arzt zu empfehlen. Denn mit gezielten Fragen und Gesprächen lässt sich klären, ob das „Krankheitsbild“ in Richtung Burn-out geht, oder ob eventuell doch eine andere Krankheit dahintersteckt.

Schutz vor Burn-out

Viele Personen, die Burn-out-gefährdet sind, reagieren falsch. Sobald sie merken, dass z.B. die Arbeitsleistung nicht mehr passt, wird versucht diese durch zusätzliche Maßnahmen zu kompensieren. Sei es durch den Verzicht auf den bereits geplanten Urlaub oder den früheren Dienstschluss oder durch Leistungen von Überstunden oder Arbeit am Wochenende. Wenn die oben genannten Symptome zutreffen, sind andere Maßnahmen erforderlich, da sich durch weiteren Stress das „Krankheitsbild“ noch verschärfen kann. Alternativen können sein:

  • Regelmäßige Pausen im Job
  • Arbeitsbedingungen beim Arbeitgeber bzw. beim Betriebsrat hinterfragen
  • Sozialleben mit Hobbies und Freunden pflegen


Burn-out - Vorbeugen und behandeln


Die heutige Gesellschaft stellt hohe Anforderungen an jeden Einzelnen von uns. Dennoch sind auch dem menschlichen Körper Grenzen gesetzt, weshalb wir nicht täglich bis an unsere absolute Leistungsgrenze gehen sollten. Denn wer sich über einen längeren Zeitraum diesem Stress aussetzt, der könnte früher oder später vom Burn-out eingeholt werden.

Maßnahmen zur Vorbeugung

Mit ein paar gezielten Maßnahmen zur Vorbeugung lässt sich das Eintreten eines Burn-out jedoch verhindern:

  • Das Wichtigste, um Burn-out vorzubeugen, ist, seinem eigenen Körper regelmäßige Ruhephasen zu gönnen. Zumindest ein Tag in der Woche sollte frei von wichtigen Terminen, Anrufen und Dauerstress sind.
  • Handy ausschalten: Speziell in Zeiten von Smartphone, Tablet und den sozialen Netzwerken herrscht eine starke Versuchung 24/7 für die Außenwelt erreichbar zu bleiben. Dies ist jedoch absolut kontraproduktiv. In regelmäßigen Abständen sollten Sie sämtliche elektronische Geräte ausschalten und sich ausschließlich Zeit für sich selbst nehmen.
  • Ausreichend Schlaf: Arbeiten bis spät in die Nacht gehört für Sie zum Alltag? Dann sollten Sie auch hier ein wenig zurückschrauben. Denn wer regelmäßig zu wenig schläft, hat nicht nur ein höheres Burn-out Risiko, sondern schadet seinem Körper zudem ganzheitlich.
  • Zeit für Familie und Freunde: Natürlich ist Arbeit und Geld verdienen ein wichtiger Aspekt des Lebens. Trotz alledem sollten Sie dabei nicht auf Ihre Liebsten vergessen. Denn regelmäßige Zeit mit Freunden und Familien lässt Sie Stress abbauen und Kraft für neue Aufgaben tanken.
  • Was entspannt mich am besten? Diese Frage sollte sich Jeder für sich selbst stellen. Denn so unterschiedlich wie wir Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Tätigkeiten und Hobbys, bei denen wir uns am besten entspannen können. Empfinden Sie z.B. ein warmes, ausgiebiges Bad als besonders entspannend, nehmen Sie sich mindestens einmal pro Woche Zeit hierfür und laden Ihren Akku auf.

Unterstützung und Therapie

Doch jeder Mensch hat ein unterschiedliches Stresslevel, weshalb Burn-out bei einem früher ausbricht als bei anderen. Auch wenn es bei Ihnen oder einem Angehörigen zu einem Burn-out gekommen ist, lässt sich dies mit einer gezielten Unterstützung und Therapie wieder in den Griff kriegen.

  • Sinnvoll ist oft sich erstmal eine gewisse Auszeit von der beruflichen Tätigkeit zu nehmen oder diese zumindest in den Arbeitszeiten auf ein erträgliches Pensum zu reduzieren. Zumeist dauert es etwa drei bis sechs Monate, ehe das Burn-out erfolgreich behandelt und ein normaler Alltag wieder möglich ist.
  • Eine gute Hilfe ist in aller Regel eine Psychotherapie. Dort wird seitens des Psychologen gezielt darauf eingegangen, welche akuten Gründen und Probleme zum Burn-out geführt haben und welche Schritt der Betroffene selbst setzen kann, um sich aus diesem Dilemma zu befreien.
  • In manchen Fällen fällt das Burn-out sehr stark aus, so dass es mitunter sogar zu körperlichen Beschwerden und Erkrankungen kommen kann. Für einen Burn-out-Betroffenen ist ein Rundum-Check beim Arzt wichtig, um etwaige durch die psychische Komponente verursachte Erkrankungen auszuschließen beziehungsweise gegebenenfalls auch diese gezielt zu bekämpfen.
  • Stress lässt sich leider niemals zu 100% aus unserem Leben entfernen. Dennoch ist es möglich diesen mit gezielten Maßnahmen deutlich zu reduzieren. Die Einführung eines Tagebuches, in dem die Prioritäten nach deren Wichtigkeiten geordnet werden, hilft dabei. Tätigkeiten und Aufgaben, die eine eher geringe Priorität genießen, lassen sich dadurch an sehr stressigen Tagen auf andere Tag verschieben.
  • Ebenso wichtig: die Art der Entspannung. Menschen, denen das Abschalten vom Alltag relativ schwer fällt, können über das Erlernen verschiedener Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga nachdenken. Dies hilft Körper und Geist „herunterzufahren“ und danach vollkommen entspannt den Tag zu Ende zu bringen.


Burn-out und das Unternehmen


Ein chronisches Burn-out kann bei den Betroffenen zu monatelangen bis zu zwei Jahren dauernden Ausfällen führen. Dies hat aber selbstverständlich nicht nur für den Arbeitnehmer Folgen, sondern ist auch für den jeweiligen Arbeitgeber eine Belastung mit vielen Auswirkungen auf die Arbeit und die wirtschaftliche Situation.

Es herrscht in Betrieben oft eine Unwissenheit über Burn-out und viele Arbeitgeber gehen daher davon aus, dass der betroffene Arbeitnehmer lediglich nicht genug leisten. Dabei spielen die Arbeitsbedingungen eine wesentliche Rolle, die ein Burn-out erst entstehen lassen oder fördern. Daher ist es Unternehmen, die in ihrem Betrieb mit psychischen Erkrankungen ihrer Mitarbeiter zu kämpfen haben, zu raten sich mit dem Thema intensiver auseinandersetzen und Maßnahmen zu ergreifen, um den Stress zu minimieren.

Burn-out enttabuisieren

Aufgrund von Unwissenheit und falschen Informationen wird das Thema Burn-out in manchen Betrieben nicht ernst genommen. Betroffene sind zwar seelisch ausgebrannt, trauen sich ihren Vorgesetzten jedoch nicht darüber zu informieren, aus Angst, dass diese die Erkrankung nicht ernst nehmen oder den Mitarbeiter lediglich für wenig belastbar halten. Das Thema Burn-out ist als ein wichtiger Punkt im betrieblichen Arbeitsschutz zu verankern. So können durch eine psychische Gefährdungsbeurteilung die Ursachen für Burn-out gefunden und durch entsprechende Maßnahmen die Mitarbeiter entsprechend geschützt werden. Durch das Arbeitsschutzgesetz ist der Arbeitgeber zu einer psychischen Gefährdungsbeurteilung verpflichtet.

Maßnahmen zum Abbau der Burn-out Gefahr

Vorbeugend gibt es auch eine ganze Reihe an Möglichkeiten, die das Risiko nachhaltig minimieren:

  • Einbeziehen der Arbeitnehmer: In regelmäßigen Abständen das direkte Gespräch suchen und und offen über die Arbeitsorganisation und Arbeitsbedingungen sprechen.
  • Sinnvolle Arbeitsbelastung: Eine hohe Leistungsbereitschaft, gerne zu arbeiten und ggf. auch Überstunden in Kauf nehmen, sind vom Arbeitgeber gern gesehen Eigenschaften der Mitarbeiter. Dennoch hat der Arbeitgeber auch eine Fürsorgepflicht. Arbeit darf nicht krankmachen.
  • Angebote zum Stressabbau: Seminare zum Thema Stress, Angebote zum Betriebssport, Informationen zu Burn-out und Überlastung können ein Betriebsklima fördern, das die Belastungen reduziert.
  • Vereinbarungen zu Erreichbarkeit und Mobilarbeit: Die ständige Erreichbarkeit über Smartphone und Co. sowie die Arbeit im „Homeoffice“ auch an Wochenenden erhöhen das Stresspotential. In einigen Unternehmen gibt es entsprechende Betriebsvereinbarungen, die das Gefahrenpotential daraus senken.


Mit Burn-out umgehen

Auch wenn entsprechende Maßnahmen getroffen wurden, kann ein Arbeitnehmer natürlich dennoch an einem Burn-out erkranken. Der Arbeitgeber kennt in aller Regel nicht die Ursache einer längeren Erkrankung, hat aber die Möglichkeit durch Krankenrückkehrergespräche oder das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) betriebliche Ursachen ggf. zu erkennen und zu thematisieren. Taktgefühl ist an dieser Stelle besonders gefragt und Ziel solcher Gespräche sollte es sein nach einer für beide Seiten guten Lösung zu suchen. Dies kann z.B. eine Reduzierung der Arbeitzeit, die Versetzung in eine andere Abteilung oder auch das Angebot der Teilnahme an einer Kur sein.

In dem Gespräch sollte dem Mitarbeiter auch die Möglichkeiten gegeben werden über die aktuelle Arbeitssituation zu sprechen, mögliche Ängste aufzuzeigen und vor allem ehrlich über die eigene Leistungsgrenze sprechen. Damit ein solches Gespräch auch wirklich zielführend stattfinden kann, muss für den Arbeitnehmer erstmal ein Bewusstsein geschaffen werden, dass dieser dadurch keinerlei innerbetrieblichen Nachteile oder Auswirkungen zu befürchten hat. Dann lässt sich erkennen, dass eventuell die derzeitigen Arbeitsbedingungen ein mitverantwortlich dafür ist, dass ein Mitarbeiter häufiger erkrankt und auf längere Zeit gesehen einem Burn-out ausgesetzt ist.

Symptome eines Burn-out-Syndroms

Es gibt kein pauschales Krankheitsbild für das Burn-out Syndrom. Denn jeder Mensch reagiert auf eine Überbelastung im Arbeitsbereich anders und das spiegelt sich auch in den Symptomen wider. Dieser kann sich in den unterschiedlichsten Formen zeigen, wobei die Symptome oft in intellektuelle, emotionale, körperliche und soziale eingeteilt werden.

Intellektuelle Burn-out Symptome

Hierbei handelt es sich in erster Linie um Konsequenzen des Burn-outs, die sich auch im beruflichen Alltag leidvoll widerspiegeln. Oft sind Burn-out Patienten von einer mangelhaften Konzentrationsfähigkeit ebenso betroffen wie von Gedächtnisschwäche. In den meisten Fällen arbeitet der Arbeitnehmer in einem solchen Fall nur noch nach „Schema F“ und fühlt sich mit neuen Aufgaben und Herausforderungen schnell überfordert. Meistens wird nur noch exakt das erfüllt, was an Arbeitsleistung gerade noch ausreichend ist.

Aber auch ein Mangel an Flexibilität sowie Unproduktivität können die Folge sein. Mitunter sitzen Betroffene Stunden vor ihrer Arbeit ohne weiterzukommen. In diesem klassischen Fall suchen Betroffene oft durch Mehrarbeit und Überstunden einen Ausweg. Diese Strategie kann das Burn-out noch weiter bis hin zur absoluten Arbeitsunfähigkeit verschlimmern.

Emotionale Burn-out Symptome

Die emotionalen Burn-out Symptomen führen oft dazu, dass die Betroffenen eine Veränderung ihres emotionalen Zustandes bemerken, diesen jedoch nicht kontrollieren können.

So äußern sich diese Zustände unter anderem durch eine eingeschränkte emotionale Belastbarkeit sowie eine leichte Reizbarkeit. Ebenso machen sich oft bei den kleinsten Problem Hilflosigkeit und Unzufriedenheit breit, die bis hin zu Suizidgedanken gehen können.

Weitere klassische emotionale Burn-out Symptome sind:

  • Eingeschränktes Einfühlungsvermögen
  • Innere Leere
  • Ungeduld
  • Niedergeschlagenheit
  • Depressionen
  • Schnelle Wutausbrüche

Körperliche Burn-out Symptome

Burn-out kann sich auch auf die körperliche Gesundheit der Betroffenen auswirken. Dies zeigt sich u.a. durch folgende Erkrankungen und Krankheitsbilder:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Schwaches Immunsystem
  • Schlafstörungen
  • Mangelndes sexuelles Interesse
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Hoher Blutdruck etc.

Soziale Burn-out Symptome

Das Burn-out Syndrom hat häufig auch Auswirkungen im sozialen Bereich. Treffen mit Freunden und der Familie werden „vergessen“, Termine für Veranstaltungen oder Hobbies abgesagt. Oft äußert sich dies auch darin, dass die Betroffenen am liebsten den ganzen Tag alleine sein und mit niemanden persönlich in Kontakt treten möchten. Konflikte in der Familie sind die Folge oder auch eine Vereinsamung der Betroffenen.

Wie entsteht ein Burn-out-Syndrom?


Das Burn-out Syndrom ist in der heutigen Zeit „populär“ ist, früher wurde die Erkrankung nicht oder nur selten thematisiert. Die Gründe hierfür liegen darin, dass

  • das Burn-out-Syndrom in seiner jetzigen Form erst spät „erkannt“ wurde
  • es auch gar nicht die Möglichkeit gab, sich damit auseinanderzusetzen, da psychische Erkrankungen stigmatisiert wurden

Doch wie entsteht denn nun ein solches Burn-out Syndrom? Meistens ist die Ursache darin zu suchen, dass die Bedürfnisse und die Belastbarkeit eines Menschen nicht mit den Arbeitsbedingungen kompatibel sind. Wer über einen längeren Zeitraum unter unpassenden Arbeitsbedingungen arbeitet, der gerät früher oder später in die Gefahr am Burn-out Syndrom zu erkranken. Dazu zählen dann z.B. auch die fehlende Möglichkeit sich zu entfalten, eine Überkontrolle und Reglementierung seitens des Arbeitgebers oder eine Überbelastung am Arbeitsplatz.

Das Problem beginnt in vielen Fällen schon in den Stellenbeschreibungen und im Einstellungsverfahren der Unternehmen. Diese erwarten von ihren Mitarbeitern laut Ausschreibung ein leistungsorientiertes Arbeiten, Teamfähigkeit, Anpassungsfähigkeit, andauernde Motivation, Freude an der Arbeit, Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität etc. Der Fokus liegt auf diesen Eigenschaften und die Bedürfnisse der Mitarbeiter spielen eine untergeordnete Rolle. In dieser Kombination ist ein Burn-out Syndrom schon angelegt.

Doch es gibt weitere Komponenten, die die Entstehung von Burn-out begünstigen:

  • Mangelnde Wertschätzung seitens des Arbeitgebers oder der Führungskräfte: Führen mit Druck und ohne Lob und Anerkennung kann eine negative Leistungsspirale initiieren.
  • Ebenso kann die Sorge um den Arbeitsplatz stellt für Mitarbeiter eine enorme Belastung dar.
  • Das Fehlen einer offenen Kommunikation zwischen Unternehmen und Mitarbeiter: Das führt zu Missverständnissen und die Arbeitsbedingungen können nicht grundlegend verbessert werden.

Nur ein zufriedener Mitarbeiter ist auf Dauer auch ein guter Mitarbeiter. Wer als Unternehmer für gute Arbeitsbedingungen sorgt, profitiert nachhaltig von einer hohen Leistungsbereitschaft und einem geringeren Ausfallrisiko durch Burn-out und andere Erkrankungen der Mitarbeiter.

Was ist Stress und wie kann man ihn vermeiden?


„Ich bin heute so gestresst“. Wahrscheinlich hat jeder schon diesen Satz verwendet und auch gehört. Stress ist auch noch nicht wirklich schlimm, denn ein komplett stressfreies Leben ist ohnehin nicht möglich und aus gesundheitlicher Sicht auch gar nicht sinnvoll. Doch nun zu der Frage: Was ist Stress?

Im Grunde genommen handelt es sich um eine natürliche Reaktion des Körpers, der dem Gestressten mitteilen möchte, dass die Belastung in der aktuellen Situation ein wenig zu viel ist. Stress zeigt sich unter anderem durch eine beschleunigte Atmung sowie einen erhöhten Puls und Blutdruck. Meistens sind auch die menschlichen Reaktionen in einer stressigen Zeit deutlich ausgeprägter, da auf gewisse Einflüsse möglichst schnell reagiert werden kann.

Die Auslöser für Stress sind ebenso vielseitig wie die Art und Weise, wie sie sich bei jedem Einzelnen von uns zeigt. Während die einen z.B. von der Situation gestresst sind gleich eine wichtige Präsentation halten zu müssen, fühlen sich andere wiederum von mehreren, aufeinanderfolgenden Terminen gestresst. Der natürliche Instinkt des Menschen hätte vorgesehen, dass sich dieser bei Stress einfach aus der Situation zurückzieht und flüchtet. Da das ist so nicht möglich ist, sollten anderen Methoden und Möglichkeiten gesucht werden, die den Stress ausgleichen. Herrscht hier kein entsprechendes Gleichgewicht, so ist die Gefahr des drohenden Burn-outs groß.

Allerdings ist auch nicht jeder Stress gleich schlecht. Wir unterscheiden nämlich gemeinhin zwischem positiven und negativem Stress. Denn auch wenn wir uns hin und wieder vielleicht ein vollkommen stressfreies Leben wünschen, so sorgt Stress in einem gewissen Maße sogar dafür, dass wir unsere Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit hoch halten. Durch die daraus resultierende höhere Produktivität und das Erreichen von Zielen wird das eigene Ego „gestreichelt“.

Ganz im Gegenzu dazu haben wir den negativen Stress. Diese Form von Stress hebt nicht unsere Leistungskurve an, sondern raubt dem Körper ein hohes Maß an Kraft und Energie. Wer zu viel und zu lange einem solch negativen Stress ausgesetzt ist, dem droht Gefahr an Burn-out zu erkranken.

Die Folge von chronischem Stress zeichnen sich dann durch eine mangelnde Leistungsfähigkeit, der Einschränkung sozialer Kontakte sowie körperlichen Beschwerden bis hin zu Herzklopfen und Erkrankungen der Lunge und des Darms. Das Resultat daraus ist in einer Vielzahl der Fälle dann letztendlich das Burn-out Syndrom.

Regelmäßiger Stressabbau

Damit eben nicht eines Tages das Burn-out vor der Tür steht, ist es wichtig schon frühzeitig regelmäßigen Stressabbau zu betreiben. Hierzu gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, wie damit umgegangen werden kann. Wer z.B. im Betrieb sehr gefordert wird, sollte etwa die Zahl der Überstunden in Grenzen halten und sich außerhalb der Arbeit einen geeigneten Ausgleich suchen, damit das Stresslevel wieder sinkt.

Wie genau der Stressabbau aussehen kann, hängt vom jeweiligen Menschen und dessen Bedürfnissen ab. Während die einen lieber ein gutes Buch in der Badewanne lesen, finden die anderen ihren Ausgleich z.B. im Sport. Wichtig ist eben, dass jeder für sich selbst quasi ein „Ventil“ findet, wo er den aufgebauten Stress wieder rauslassen kann.



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